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Als '''Jäger''' oder '''Jägerin''' wird eine Person bezeichnet, die auf die geht, das heißt aufsucht, ihm nachstellt, es fängt, erlegt und sich aneignet. Darüber hinaus fallen Natur- und Artenschutz, Seuchenprävention und Vermeidung von Wildschäden in den Aufgabenbereich einer Jägerin oder eines Jägers. Zum Jagen ist in zahlreichen Ländern eine offizielle Erlaubnis notwendig, in Deutschland ist es der sogenannte Jagdschein. Ohne diese Erlaubnis kann der Tatbestand der erfüllt sein. Voraussetzung für das Lösen eines Jagdscheins ist die bestandene staatliche Jägerprüfung.

Begriff

Begriffsabgrenzung

, 1912

<small>Fotografie von </small>]]
Neben der allgemein gebräuchlichen Standardbezeichnung ''Jäger'' existieren verschiedene andere Bezeichnungen, wie der traditionell jägersprachliche Begriff ''Weidmann'' beziehungsweise ''Waidmann'', die scherzhaften Bezeichnungen ''Grünrock'' (in Bezug auf die Jägerschaft insgesamt auch: ''grüne Zunft'') und '''' sowie der umgangssprachlich veraltende Begriff ''Jägersmann''.

Wortherkunft und Schreibweise von ''weid'' bzw. ''waid''

Jagdliche mit ''weid'' (z. B. Weidmann, , ) lassen sich auf die indogermanische Wurzel ''*uid'' mit der Bedeutung ?sich Nahrung verschaffen? zurückführen, die im Laufe der Sprachentwicklung zu althochdeutsch ''weida,'' später mittel- und neuhochdeutsch ''weid'' wurde,

Die neuere ''ai''-Schreibweise (z. B. Waidmann, Waidwerk, Waidgerechtigkeit) verbreitete sich insbesondere durch ihre Verwendung im 1934 erlassenen Reichsjagdgesetz. Diese neue Schreibweise sollte den mit der Einführung des Gesetzeswerkes verbundenen Neuanfang symbolisieren und genießt in Deutschland, insbesondere in offiziellen Verlautbarungen des (DJV), auch heute eine gewisse Popularität.

Motivation

Der hat zuletzt 2021 Ergebnisse einer Jungjägerbefragung veröffentlicht. Demnach machen 77 % der Befragten die Jägerprüfung, weil sie gerne in der freien Natur sind. Die Jagd als angewandter Naturschutz gaben 64 % als Motivation an. Auf dem dritten Platz folgt Wildfleisch als gesundes Nahrungsmittel.

Länderstatistiken

In manchen der gelisteten Länder benötigt nicht jede Art der Jagdausübung bzw. jeder Jäger oder Jägerin grundsätzlich eine staatliche Lizenz oder die geltenden Regelungen werden ignoriert (). Daher handelt es sich bei den Datensätzen zur Zahl der Jäger teilweise um Hochrechnungen basierend auf repräsentativen Umfragen, so etwa im Fall von Kanada und den Vereinigten Staaten.
Der veröffentlicht jährlich eine Statistik mit bundesweiten Zahlen, die auf Angaben der Behörden aus den Bundesländern basiert. Im Jahr 2023 gab es demnach 435.930 Menschen in Deutschland mit Jagdschein.

Tabelle

{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right"
|+Zahl der Jäger in verschiedenen Ländern Europas und Nordamerikas

Daten: Europa (Jagdjahr 2016/17),
|-
!Staat !! Jäger !! Einwohner
in Mio.
! Anteil der Jäger an der
Gesamtbevölkerung in %
! Verhältnis
Jäger/Einwohner
! Fläche in km²
! Jäger pro km² Landesfläche
|-
| style=text-align:left | || 2.482.678||34,7||7,15||1:14||9.984.670||0,25
|-
| style=text-align:left | || 308.000||5,2||5,92||1:17||338.448||0,91
|-
| style=text-align:left | || 45.000||0,8||5,63||1:18||5.896||7,63
|-
| style=text-align:left | || 190.000||4,7||4,04||1:25||385.207||0,49
|-
| style=text-align:left | || 15.000||0,4||3,75||1:27||316||47,47
|-
| style=text-align:left | || 11.453.000||323,1||3,54||1:28||9.826.675||1,17
|-
| style=text-align:left | || 290.000||9,0||3,22||1:31||447.435||0,65
|-
| style=text-align:left | || 165.000||5,5||3,00||1:33||42.921||3,84
|-
| style=text-align:left | || 104.000||4,2||2,48||1:46||70.273||1,48
|-
| style=text-align:left | || 235.000||10,7||2,20||1:46||131.957||1,78
|-
| style=text-align:left | || 980.000||45,0||2,18||1:46||505.970||1,94
|-
| style=text-align:left | || 230.000||10,7||2,15||1:47||92.212||2,49
|-
| style=text-align:left | || 1.331.000||64,1||2,08||1:48||543.965||2,45
|-
| style=text-align:left | || 2.800.000||143,2||1,96||1:51||17.125.200||0,16
|-
| style=text-align:left | || 110.000||7,7||1,43||1:70||110.994||0,99
|-
| style=text-align:left | || 118.000||8,3||1,42||1:70||83.879||1,41
|-
| style=text-align:left | || 800.000||61,1||1,31||1:76||242.495||3,30
|-
| style=text-align:left | || 750.000||58,1||1,29||1:77||301.338||2,49
|-
| style=text-align:left | || 16.600||1,3||1,28||1:78||45.339||0,37
|-
| style=text-align:left | || 55.000||4,5||1,22||1:82||56.594||0,97
|-
| style=text-align:left | || 22.000||2,0||1,10||1:91||20.273||1,09
|-
| style=text-align:left | || 25.000||2,3||1,09||1:92||64.589||0,39
|-
| style=text-align:left | || 110.000||10,2||1,08||1:93||78.866||1,39
|-
| style=text-align:left | || 55.000||5,4||1,02||1:98||49.034||1,12
|-
| style=text-align:left | || 32.000||3,6||0,89||1:113||65.300||0,49
|-
| style=text-align:left | || 55.000||9,9||0,56||1:180||93.036||0,59
|-
| style=text-align:left | || 436.325||84,7||0,52||1:194||357.578||1,22
|-
| style=text-align:left | || 2.000||0,5||0,40||1:250||2.586||0,77
|-
| style=text-align:left | || 30.000||7,6||0,39||1:253||41.285||0,73
|-
| style=text-align:left | || 106.000||38,5||0,28||1:363||312.696||0,34
|-
| style=text-align:left | || 60.000||22,2||0,27||1:370||238.391||0,25
|-
| style=text-align:left | || 23.000||10,4||0,22||1:452||30.688||0,75
|-
| style=text-align:left | || 28.170||16,7||0,17||1:593||41.543||0,68
|}

Diagramm

Truppengattung Jäger beim Militär

Im Kontext des Militärs steht Jäger bei deutschsprachigen Streitkräften, ebenso wie seine Entsprechungen in einigen anderen Sprachen, für eine ?mit der bewaffnete, vorwiegend zum Einsatz im zerstreuten Gefecht bestimmte der ?. Jäger als Truppengattung wurden erstmals 1631 in der und später auch in anderen deutschen Armeen aus ausgebildeten n und n aufgestellt. Die im jagdlichen und forstlichen Berufsleben bereits selbständig handelnden Jäger konnten im Rahmen einer selbstständig?und ohne direkten Kontakt zur Führung operieren. Rekruten, häufig aus entsprechenden Familien, wurden beruflich nach ihrer Dienstzeit meist mit Stellen im Forstwesen versorgt. Sie verfügten berufsbedingt über bessere Schießfertigkeiten und auch ausgeprägtere Fähigkeiten zur Orientierung und zur Ausnutzung des Geländes, was im ''Schützengefecht'' sowie im ''Vorposten- und Erkundungsdienst'' von Vorteil war.

Märchen und Geschichten

Jäger sind in zahlreichen und Geschichten mystifiziert worden. In den nord- und mitteldeutschen Märchen und Geschichten treten sie vor allem als edle Gestalten auf. Oft sind sie es, die in Märchen am Ende die Wende zum Guten herbeiführen oder besiegeln (zum Beispiel die Rettung vor dem ?bösen ?).

Auch in den en der 1950er Jahre treten Jäger oft als edle e auf und fungieren damit in gewisser Weise als Nachfolger der gestalten aus mittelalterlichen Sagen und Geschichten. Dagegen werden die Jäger oder ?Jager? in süddeutschen, besonders bayerischen en oft negativ dargestellt. Dies gilt vor allem für Lieder und Geschichten, die oder Verhältnisse widerspiegeln. Dort wird meist der Konflikt zwischen den ?Wildschützen? () als Identifikationsfiguren aus dem Volk und den Jägern als Gehilfen der beschrieben. Der gehörte im Empfinden des Volkes allen; das Wildern galt daher als legitim, wurde aber von den Landesherren, die die Jagd als herrscherliches Privileg für sich beanspruchten, streng verfolgt. Während die Wildschützen als tapfere und fürsorgliche Männer dargestellt werden, die ihre Jagdbeute mit den Armen teilen, werden die Jäger als feige, hinterlistig und grausam beschrieben. Besonders deutlich kommt das in dem bayerischen Lied vom Schützen zum Ausdruck, aber auch der erzgebirgische Wilderer ist in ähnlicher Weise zur geworden.

Andere Erzählungen berichten jedoch auch aus der anderen Sicht und schildern die Wilderer als kriminelle und gefährliche Gesetzesbrecher, die mit ihren Waffen Angst und Schrecken verbreiten und mit n zu vergleichen sind, so beispielsweise die Geschichte vom von der bekannten Autorin .

Das Jägergewand ist auch eine häufige Verkleidung des s, so etwa in s Novelle ??. Auch in vielen Versionen der Legende vom entführt dieser die Kinder im Jägerkleid.

Siehe auch

Literatur

  • , : ''Knaurs Großes Jagdlexikon.'' Weltbild-Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1579-5.
  • u. a. (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung.'' Band 7 (Ibn al-?auz? ? Kleines Volk). De Gruyter, Berlin und New York 1993, ISBN 3-11-013478-0, Sp. 394?411.

Weblinks

Einzelnachweise